Geschäftsjahr 2022

Marl. Die Volksbank Marl-Recklinghausen eG hat im Geschäftsjahr 2022 erneut von ihrer Mitglieder- und Kundennähe profitiert. Den gesamtwirtschaftlichen Turbulenzen infolge des Ukraine-Krieges zum Trotz steigerte die Kreditgenossenschaft Bilanzsumme und Geschäftsvolumen weiter und gewann neue Mitglieder. „Dies bestätigt, dass die Volksbank Menschen und Wirtschaft in unserer Region zuverlässig zur Seite steht – ganz im Sinne ihres genossenschaftlichen Auftrages“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende Olaf Kilimann auf der diesjährigen Vertreterversammlung der Bank am 20. Juni 2023 im Eventzentrum.NRW in Marl, die durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Axel Jan Gros geleitet wurde.

Aufgrund der Verwerfungen am Kapitalmarkt, ausgelöst durch Ukraine-Krieg und Zinswende, sei es für die Bank ein herausforderndes Jahr gewesen. Dies erläuterte Kilimann in seinem Rechenschaftsbericht, den er auch im Namen seines Vorstandskollegen Andreas Geilmann-Ebbert ablegte. „Das hat – ähnlich wie bei vielen anderen Banken – auch unser Ergebnis belastet. Trotzdem haben wir 2022 unser Eigenkapital weiter gestärkt und können unseren Mitgliedern eine Dividende ausschütten“, betonte Kilimann. „Noch wichtiger ist, dass wir dank einer weiterhin lebhaften Nachfrage nach Krediten und Einlagen unsere Bilanzsumme um 2 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro steigern konnten.“ Das Kundengesamtvolumen, das zusätzlich Finanzierungen und Geldanlagen umfasst, die die Bank an ihre Verbundpartner vermittelt, erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 2,2 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro.

Eine besonders dynamische Entwicklung verzeichnete die Bank in ihrem Kreditgeschäft. Die Kundenforderungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent auf 800 Millionen Euro. „Sowohl bei unseren gewerblichen als auch bei unseren privaten Finanzierungen ist das Volumen deutlich gewachsen. Damit haben wir einen relevanten Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft hier in unserer Region geleistet“, bekräftigte Kilimann.

Auch bei den Einlagen verzeichnete die Bank ein weiteres Wachstum um 1,5 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro. „Leider verringert sich in vielen Haushalten infolge der Preissteigerungen der Spielraum für den Aufbau weiterer Ersparnisse“, bedauerte Kilimann. „Dennoch lautet unsere Empfehlung: Bauen Sie auch in der jetzigen Phase Vermögen für später auf.“

Einen Anreiz hierfür böten die deutlich positiv verzinsten Festgeldprodukte, die die Bank dank der 2022 erfolgten Zinswende nun wieder anbieten könne. „Und es gibt auch weitere attraktive Möglichkeiten der Geldanlage etwa in Aktien, Anleihen oder Immobilien – unsere Kundenberaterinnen und -berater geben hier gerne maßgeschneiderte Empfehlungen ab!“

Sehr erfolgreich verlief die im August 2022 gestartete Mitgliederaktion der Bank. Die Zahl ihrer genossenschaftlichen Miteigentümerinnen und -eigentümer konnte sie um 217 auf 26.970 steigern. Das gezeichnete Kapital stieg von 10,4 Mio. Euro auf 13,6 Mio. Euro. „Die Aktion wird in diesem Jahr fortgesetzt“, kündigte Kilimann an. „Die Nachfrage ist weiterhin groß. So wollen wir unsere Mitgliederbasis stärken und uns noch besser mit unserer Kundschaft und der Bevölkerung im Geschäftsgebiet verbinden.“

Ihr Engagement für die Region stellte die Volksbank Marl-Recklinghausen eG auch durch ihre Unterstützung für örtliche Vereine und Initiativen unter Beweis. „Es freut mich sehr, dass wir im vergangenen Jahr Spenden an gemeinnützige Vereine und soziale Einrichtungen in Höhe von 188.000 Euro aus unserem Gewinnsparen ausschütten konnten“, berichtete Kilimann.

Ein besonderes Lob sprach der Vorstand den 194 Beschäftigten der Kreditgenossenschaft aus. „Ihrem Einsatz und ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass alle wichtigen Geschäftsbereiche unserer Bank 2022 einen positiven Beitrag zu unserem Unternehmenserfolg geleistet haben und wir uns mitglieder- und kundenorientiert weiterentwickeln konnten“, so Kilimann.

Neben Investitionen in Zukunft und Wachstum habe die Bank 2022 auch das Thema Sicherheit in den Blick nehmen müssen. „Aufgrund der wachsenden Problematik der Geldautomatensprengungen in ganz Nordrhein-Westfalen haben wir die Schutzvorkehrungen für unsere Automaten weiter deutlich verstärkt“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. „Mithilfe unserer überdurchschnittlichen Investitionen in diesem Bereich hoffen wir, möglichst verschont zu bleiben von diesen brutalen Angriffen auf unsere wertvolle Infrastruktur.“ Doch es seien auch Politik und Polizei gefragt: „Als Bank haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.“

Unter dem Strich schrieb die Bank unter den anspruchsvollen Rahmenbedingungen des Jahres 2022 einen Jahresüberschuss von 835.000 Euro. Laut Vorschlag des Vorstandes und Beschluss der Vertreterversammlung erhalten die Mitglieder hieraus eine Dividende von 2,5 Prozent auf ihre Geschäftsanteile. Im Vorjahr hatte die Dividende 2 Prozent betragen. „Sofern es die weitere wirtschaftliche Entwicklung zulässt, wollen wir unsere Dividende in Zukunft weiter anheben“, so Kilimann.

Die verbleibenden 570.000 Euro aus dem Jahresüberschuss werden gemäß Versammlungsbeschluss für die Stärkung der Rücklagen genutzt. „Damit sind wir für die Zukunft gut gerüstet, sowohl mit Blick auf weiteres Kreditwachstum als auch auf die Anforderungen der Bankenaufsicht“, bekräftigt Kilimann.

Ebenso beschloss die Vertreterversammlung die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Turnusmäßig fanden darüber hinaus Wahlen zum Aufsichtsrat statt. Ralf Heynck und Martin Jepkens stellten sich erneut zur Wahl. Sie wurden in ihrem Amt bestätigt und sorgen somit gemeinsam mit den weiteren Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Axel Jan Gros, Dr. Daniela Maria Hahn, Karl-Jürgen Fromme und Carmen Trogemann für Kontinuität bei der Volksbank Marl-Recklinghausen eG.