Geschäftsjahr 2020: Wachstum trotz Pandemie

23. Juni 2021

Volksbank Marl-Recklinghausen hält Vertreterversammlung erstmals digital ab

Vorstandsvorsitzender Olaf Kilimann: „Insgesamt kann man wohl sagen, dass wir uns 2020 als Bank gut geschlagen haben“ / Lebhaftes Kredit- und Einlagengeschäft / Betreutes Kundengesamtvolumen steigt um 7,0 Prozent auf rund 2,34 Milliarden Euro / 3,0 Prozent Dividende

Marl-Recklinghausen. Die Präsentation der Geschäftszahlen aus 2020 sowie die Folgen der Corona-Pandemie für die Bank standen am Mittwoch im Mittelpunkt der Vertreterversammlung der Volksbank Marl-Recklinghausen, die erstmals in digitaler Form stattfand. Während der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstand in Präsenz zusammentraten, konnten sich die Mitgliedervertreterinnen und -vertreter sowie Gäste über das Internet einloggen und die Veranstaltung live am eigenen Computer verfolgen. Die gesamte Veranstaltung wurde von einem Technikteam aufgezeichnet.

Dr. Axel Jan Gros, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Marl-Recklinghausen, begrüßte die zugeschalteten Gäste und verband dies mit der Hoffnung, dass im nächsten Jahr die Versammlung wieder in Präsenz stattfinden kann. Er führte anschließend durch die Tagesordnung und leitete zum Schluss die Wahlen in Form einer elektronischen Beschlussfassung.

„Blicken wir auf das Jahr 2020 zurück, können wir uns sicher darauf einigen, dass wir auf sehr viele Entwicklungen gut hätten verzichten können. Aber natürlich gab es auch die eine oder andere erfreuliche Nachricht. In jedem Fall hat uns 2020 bestätigt, dass es sich auszahlt, flexibel und anpassungsfähig zu sein“, stellte Vorstandsvorsitzender Olaf Kilimann zu Beginn seines Rechenschaftsberichts, den er auch im Namen seines Vorstandskollegen Andreas Geilmann-Ebbert ablegte, fest. Das habe die Volksbank Marl-Recklinghausen mit ihren 212 Beschäftigten auf vielfältige Art und Weise bewiesen. Im Einzelnen nannte er die neu geschaffenen Möglichkeiten des mobilen Arbeitens für die Beschäftigten und die bereits vor Corona ausgeweiteten Angebote für die Mitglieder und Kund*innen, um mit der Volksbank unter dem Stichwort „Omnikanal-Offensive“ auf vielen Wegen in Kontakt treten zu können. Das Geschäftsstellennetz wird dem Nachfrageverhalten der Kund*innen angepasst. Ihren Kernauftrag – „die Förderung unserer Mitglieder und der Wirtschaft vor Ort“ – habe die Volksbank daher auch in der Corona-Krise erfüllt. „Insgesamt kann man wohl sagen, dass wir uns 2020 als Bank gut geschlagen haben“, so das Fazit des Vorstandes.

Immer wichtiger wird für die Volksbank zudem das Thema Nachhaltigkeit – mit sichtbarem Erfolg. „Unser neues energieeffizientes Gebäude, Solaranlagen auf dem Dach, Bereitstellung von Elektroladesäulen für PKW, sukzessive Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge bzw. Plug-in-Hybride, Anschaffung zweier Bienenstöcke in Recklinghausen: Alle diese Maßnahmen sind kleine Schritte in Richtung mehr Nachhaltigkeit“, berichtete Olaf Kilimann.
Beim anschließenden Blick auf das Geschäftsjahr 2020 und die Folgejahre wurde deutlich, dass die Volksbank Marl-Recklinghausen eine sehr gute Ausgangslage für weiteres Wachstum aufgebaut hat. „Insbesondere unser lebhaftes Kredit- und Einlagengeschäft hat dazu beigetragen, dass diese Bilanzsumme 2020 weiter gewachsen ist“, so Olaf Kilimann.

Sie beträgt nun rund 1,2 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg um 54,7 Millionen Euro oder 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Forderungen an Kunden nahmen um 9,1 Prozent auf 665 Millionen Euro zu. Kilimann: „Vielen soliden Unternehmen in Marl und Recklinghausen haben wir damit geholfen, die Krise gut zu überstehen und überall dort, wo sich ihnen Chancen boten, in Innovation und Wachstum zu investieren.“ Mit rund 800 Baufinanzierungen und insgesamt 92,0 Millionen Euro Finanzierungsvolumen verhalf die Bank unter anderem 450 Familien und Singles zu den eigenen vier Wänden. Auch die Vergabe von Fördermitteln war ein wesentlicher Baustein für die verschiedensten Finanzierungslösungen. Das Antragsvolumen der Corona-Förderkredite lag bei 17,2 Millionen Euro.

Zum Stichtag 31. Dezember haben die Kundinnen und Kunden der Volksbank Einlagen in Höhe von 961,7 Millionen Euro anvertraut, das sind 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds sei „eine sinnvolle Streuung über verschiedene Anlageinstrumente – zum Beispiel Aktien, Anleihen und Immobilien“ – angezeigt, erklärte Kilimann. Das betreute Kundengesamtvolumen, also die Summe aller von der Bank und den Verbundpartnern ausgegebenen und anvertrauten Gelder, erreichte am Jahresende 2020 einen Stand von rund 2,31 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Plus von 6,5 Prozent.

Nach Abzug der Kosten, Steuerzahlungen im Umfang von 1,9 Millionen Euro und Vorab-Einstellungen in die Rücklagen erwirtschaftete die Volksbank Marl-Recklinghausen einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,119 Millionen Euro.

Entsprechend ihrer genossenschaftlichen Ausrichtung hat die Volksbank Marl-Recklinghausen auch in 2020 Verantwortung in der Region übernommen und ist ihrem sozialen Förderauftrag gerecht geworden. Das Institut schüttete insgesamt 197.973 Euro an 148 Vereine und Institutionen in Marl und Recklinghausen aus. Geld aus der Region für die Region also – gelebter genossenschaftliche Ansatz.

Die anstehenden Beschlüsse und die Wahlen zum Aufsichtsrat konnten von den Mitgliedern in einem Online-Voting durchgeführt werden. Die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses wurde einstimmig angenommen. Nachdem die Bank sich im letzten Jahr der Empfehlung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beugte, keine Dividende auszuschütten, können sich die Mitglieder diesmal über eine Dividende von zwei Prozent sowie eines Bonus von 1 Prozent freuen. Das „außergewöhnliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Olaf Kilimann wörtlich, wird die Volksbank mit einer Sonderzahlung („Coronaprämie“) würdigen.

Die turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Karl-Jürgen Fromme und Dr. Axel Jan Gros wurden nach Vorschlag zur Wiederwahl mit großer Mehrheit einstimmig bestätigt.

In der sich an die Vertreterversammlung anschließenden ebenfalls digital durchgeführten Aufsichtsratssitzung wurde Dr. Axel Jan Gros erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.


Der Vorstand gratulierte im Anschluss herzlich.

Im Bild v. l. n. r.: Andreas Geilmann-Ebbert, Dr. Axel Jan Gros, Olaf Kilimann